Mein Angebot richtet sich an Jugendliche und Erwachsene jeden Alters. Der Schwerpunkt meiner Praxis liegt aktuell auf der Diagnostik und Behandlung von ADHS und Depression. Selbstverständlich stehe Ihnen aber auch bei anderen Fragestellungen gerne zur Verfügung!

Psychische Erkrankungen werden in der ICD-10 (Internationale Klassifikation der Krankheiten, 10. Revision) von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert. Eine psychische Erkrankung ist eine erhebliche Störung des emotionalen Erlebens, des Denkens oder des Verhaltens einer Person, die deutlich von der Norm abweicht. Sie ist mehr als nur eine vorübergehende schlechte Stimmung oder eine nachvollziehbare Reaktion auf ein belastendes Ereignis. Kennzeichnend ist, dass dieser Zustand mit erheblichem persönlichem Leid und/oder einer wesentlichen Beeinträchtigung im sozialen, beruflichen oder familiären Alltag verbunden ist. Die Ursachen dafür sind vielschichtig und umfassen oft eine Kombination aus biologischen, psychologischen und sozialen Faktoren. Eine professionelle Diagnose und Behandlung können entscheidend dazu beitragen, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität wieder zu verbessern.

Was sind ICD-10 und ICD-11?

Das ICD-10 ist ein weltweit anerkanntes medizinisches Diagnosesystem der WHO. Es ordnet jeder bekannten Krankheit und jedem gesundheitlichen Problem einen eindeutigen Code aus Buchstaben und Ziffern zu, was eine einheitliche und verständliche Kommunikation zwischen Ärzten, Therapeuten und Krankenkassen ermöglicht. Auch psychische Störungen sind in einem eigenen Kapitel klassifiziert, was für meine diagnostische Arbeit und die Behandlungsplanung eine wesentliche Grundlage darstellt. Seit 2022 wird dieses System schrittweise durch das modernere ICD-11 abgelöst, das aktueller, detaillierter und vollständig digitalisiert ist. Die Verwendung dieses Systems stellt sicher, dass Diagnosen nach den neuesten internationalen Standards gestellt und nachvollziehbar dokumentiert werden.

Eine klinisch-psychologische Diagnostik können Sie sich wie einen „seelischen Gesundheits-Check“ vorstellen. Es geht darum, durch gezielte Gespräche, Fragebögen und wissenschaftlich anerkannte Testverfahren ein klares Bild Ihrer aktuellen Situation, Ihrer Stärken und Ihrer Belastungen zu bekommen.

 

Eine Diagnostik ist besonders sinnvoll, wenn:

  • Sie das Gefühl haben, „irgendetwas stimmt nicht“, es aber nicht benennen können. Sie fühlen sich schon länger antriebslos, gestresst, ängstlich oder überfordert und wollen die Ursache verstehen.

  • Ein konkreter Verdacht im Raum steht. Sie oder Ihr Arzt vermuten beispielsweise ein Burnout, eine Depression, eine Angststörung oder AD(H)S und möchten Gewissheit haben.

  • Sie eine Entscheidungsgrundlage für die weitere Behandlung brauchen. Eine saubere Diagnostik ist oft der erste Schritt, um einen passgenauen Behandlungs- oder Therapieplan zu erstellen. Wir wissen dann genau, wo wir ansetzen müssen.

  • Sie eine offizielle Stellungnahme oder ein Gutachten benötigen, z. B. für die Schule, die Universität, den Arbeitgeber oder eine Behörde.

  • Sie einfach Ihre persönlichen Stärken und Potenziale besser kennenlernen möchten.

Das Ziel ist immer, Klarheit zu schaffen. Eine Diagnose ist kein Stempel, sondern eine Landkarte, die uns den Weg zu mehr Wohlbefinden zeigt.

Während die Diagnostik das „Was ist los?“ klärt, widmet sich die klinisch-psychologische Behandlung oder Beratung dem „Was können wir jetzt tun?“. Es ist eine aktive Unterstützung, die Ihnen helfen soll, konkrete Probleme zu bewältigen, Leidensdruck zu verringern und Ihre Lebensqualität zu steigern. Das Prinzip lautet „Hilfe zur Selbsthilfe“.

 

Eine klinisch-psychologische Behandlung kann Ihnen helfen, wenn Sie:

  • Sich in einer akuten Lebenskrise befinden, z. B. nach einer Trennung, einem Jobverlust oder einem Trauerfall.

  • Unter konkreten psychischen Beschwerden leiden, wie Panikattacken, Schlafstörungen, anhaltender Niedergeschlagenheit, sozialen Ängsten oder Zwangsgedanken.

  • Mit Stress oder Burnout-Symptomen zu kämpfen haben und nach Wegen suchen, wieder in Ihre Kraft zu kommen.

  • Ihren Selbstwert stärken oder lernen möchten, besser für sich selbst einzustehen.

  • Unterstützung im Umgang mit einer körperlichen Erkrankung (z. B. chronische Schmerzen, Diabetes, Krebs) benötigen.

  • Belastende Verhaltensweisen oder Gewohnheiten ändern möchten, die Ihnen im Weg stehen.

  • Einfach einen neutralen, professionellen Gesprächspartner suchen, um Gedanken zu sortieren und neue Perspektiven zu gewinnen.

Sie müssen nicht „am Ende“ sein, um sich Unterstützung zu suchen. Oft ist es ein Zeichen von Stärke, sich frühzeitig professionelle Hilfe zu holen, um zu verhindern, dass aus kleinen Belastungen große Krisen werden.

PsychologIn: 

Die Führung der Berufsbezeichnung ‚Psycholog:in‘ ist gesetzlich geschützt und an den Abschluss eines Masterstudiums der Psychologie gebunden. Diese universitäre Qualifikation allein berechtigt jedoch noch nicht zur eigenständigen Durchführung von klinisch-psychologischer Diagnostik oder zur Behandlung psychischer Störungen. Hierfür ist die weiterführende Fachausbildung zum/zur Klinischen PsychologIn erforderlich.

 

Klinische/r PsychologIn:

Nach dem Masterstudium der Psychologie beginnt die anspruchsvolle Weiterbildung, die mindestens folgende Bestandteile umfasst:

  • Theorie (mind. 340 Einheiten):

    • Vertiefung in Themen wie Diagnostik, Ätiologie (Krankheitsursachen), Behandlungs- und Beratungsmethoden, Pharmakologie, Ethik und rechtliche Rahmenbedingungen.

  • Praxis (mind. 2.098 Stunden):

    • Dies ist die „klinisch-psychologische Tätigkeit“, die unter Anleitung und Aufsicht in einer anerkannten Einrichtung (z.B. Krankenhaus, Reha-Klinik, psychosoziale Beratungsstelle) absolviert werden muss. Hier wird das theoretische Wissen in der direkten Arbeit mit Klienten und Patienten angewendet.

  • Supervision (mind. 120 Einheiten):

    • Während der praktischen Tätigkeit wird die eigene Arbeit regelmäßig mit einem erfahrenen Supervisor (einem langjährig tätigen Klinischen Psychologen) reflektiert. Dies dient der Qualitätssicherung, der Fallbesprechung und der Reflexion der eigenen beruflichen Rolle.

  • Selbsterfahrung (mind. 76 Einheiten):

    • Hierbei geht es um die intensive Auseinandersetzung mit der eigenen Persönlichkeit, den eigenen „blinden Flecken“ und Motiven. Ziel ist es, die eigene Person als „Werkzeug“ im therapeutischen Prozess besser zu verstehen und professionell einsetzen zu können.

Nach Abschluss dieser Ausbildungsteile und einer kommissionellen Abschlussprüfung darf man sich in die Liste der Klinischen Psychologen des Gesundheitsministeriums eintragen lassen. Erst dann ist man berechtigt, eigenverantwortlich klinisch-psychologische Diagnostik, Behandlung und Beratung bei psychischen Leidenszuständen und Störungen durchzuführen.

 

PsychiaterInnen:

sind FachärztInnen für Psychiatrie.

  • Ausbildung: Sie haben ein Medizinstudium abgeschlossen und danach eine mehrjährige Facharztausbildung absolviert.

  • Fokus: Sie betrachten psychische Erkrankungen aus einer medizinisch-biologischen Perspektive und sind spezialisiert auf die Diagnose und medikamentöse Behandlung.

  • Besondere Befugnis: Als einzige in dieser Liste dürfen sie Medikamente (z. B. Antidepressiva, Neuroleptika) verschreiben.

PsychotherapeutInnen:

haben eine spezialisierte, mehrjährige Ausbildung in einer anerkannten psychotherapeutischen Methode (z. B. Verhaltenstherapie, Psychoanalyse, Systemische Familientherapie) absolviert.

  • Ausbildung: Der Zugang ist für verschiedene Quellberufe möglich (z. B. Psychologen, Ärzte, Pädagogen). Die Ausbildung ist prozess- und methodenorientiert.

  • Fokus: Der Kern ihrer Arbeit ist der therapeutische Prozess und die Beziehung zum Klienten, um Leidenszustände über einen längeren Zeitraum zu bearbeiten.

  • Wichtig: Sie dürfen keine Medikamente verschreiben.

Honorar pro Einheit

Mein Honorar beträgt € 95,- pro Einheit. Dies gilt für alle klinisch-psychologischen Leistungen – egal ob Behandlung, Diagnostik oder Beratung.

Umfang der Leistungen

Bitte beachten Sie, dass der Gesamtumfang – und somit die Gesamtkosten – individuell sehr unterschiedlich ist.

  • Eine klinisch-psychologische Diagnostik kann je nach Fragestellung wenige Einheiten für das Erstgespräch, die Testung und die Befundbesprechung umfassen.
  • Eine klinisch-psychologische Behandlung ist ein Prozess, dessen Dauer von Ihrem persönlichen Anliegen, Ihren Zielen und dem Therapieverlauf abhängt.

Wir werden den voraussichtlichen Rahmen im Erstgespräch transparent besprechen. Um mein Angebot so Kosteneffizient wie möglich zu gestalten, lautet mein Arbeitsprinzip: „So lange wie nötig, aber so kurz wie möglich.“

 

Rückerstattung durch die Krankenkasse (Kostenzuschuss)

Als Klinischer Psychologe ohne Kassenvertrag (weder Vertrags- noch Wahlpsychologe) gelten für meine Honorarnoten folgende Regelungen:

  • Klinisch-psychologische Behandlung: Bei Vorliegen einer krankheitswertigen Störung (z.B. Depression, Angststörung, Burnout) haben Sie Anspruch auf einen Kostenzuschuss durch Ihre Krankenkasse. Sie bezahlen die Honorarnote zunächst bei mir und reichen diese dann gemeinsam mit einer ärztlichen Bestätigung bei Ihrer Kasse ein.

    Die Zuschüsse pro Einheit (Stand 2024/2025) betragen aktuell:

    • ÖGK: € 33,70
    • SVS: € 45,00
    • BVAEB: € 48,80
  • Klinisch-psychologische Diagnostik: Die Kosten für eine psychologische Diagnostik werden von den gesetzlichen Krankenkassen unter diesen Rahmenbedingungen nicht rückerstattet. Es handelt sich hierbei um eine reine Privatleistung.
  • Psychologische Beratung: Beratungsleistungen, die sich auf Themen ohne Krankheitswert beziehen (z.B. Erziehungsberatung, berufliches Coaching, Persönlichkeitsentwicklung), werden von den Krankenkassen grundsätzlich nicht bezuschusst.